In Finnland ist es Tradition, dass es am 14.Februar, also am Valentienstag, in den meisten Lukios (finnisches Gymnasium) so eine Art Ball für die Zweitklässler gibt. Auf diesem Ball werden nur alte Tänze getanzt und dementsprechend auch nur alte Ballkleider getragen. Dieses Jahr, wie gesagt, hatte ich die Ehre, an einem dieser Bälle teilzunehmen. Die Proben zum Ball fingen schon fast drei Monate früher an. Also vor Weihnachten. Einen Partner hatte ich zum Glück auch noch gefunden, nachdem alle Finnen schon weg waren, denn Joe (der amerikanische Austauschschüler) hatte das gleiche Problem wie ich. Die Tanzstunden haben auch relativ viel Spass gemacht und es ging auch alles immer soweit gut, ausser wenn Joe und ich zusammen getanzt haben, weil wir natürlich nicht immer alles verstanden haben. (Wer läuft schon wieder in die falsche Richtung? Ach ja, die Austauschschüler. Aber das ist, glaube ich, ein Dasein der Austauschschüler.) Am Ende stellte es sich auch viel lustiger heraus mit Joe zu tanzen, weil er lange nicht so schüchtern ist wie die Finnen. Die meisten von denen tanzen mit zwei Armlängen Abstand. So, nachdem wir also diese drei Monate Tanzstunden hinter uns hatten, ich bei der Generalprobe auf hohen Schuhen (das erste Mal ;-) , Joe und ich immer noch nicht wussten, wie wir uns beim "grossen Finale" eigentlich drehen sollten, hatte ich noch nicht das Gefühl, dass das alles was wird, aber unsere Sportlehrerin sah ganz gelassen aus. Ich hatte Glück, denn ich konnte das Kleid meiner älteren Gastschwester nehmen, was nur ein bisschen abgeändert werden musste und auch das musste ich nicht einmal bezahlen. (Sonst können diese Kleider ziemlich teuer werden. Ausleihen kostet meistens so um die 100 Euro oder kaufen bis zu 300 Euro.) Ich bin ausserdem auch nicht zum Friseur gegangen (jetzt denkt ihr alle, wieso das denn nicht?) Alle Finninnen waren da, aber die machen ja sowie so immer so ein Trara um ihre Haare. Es war mir einfach zu früh morgens. Ich hätte nähmlich um 4 Uhr oder 5 Uhr beim Friseur sein müssen. Aber genug zu den Vorbereitungen. Lea hatte mir also am Abend vorher die Haare vorne eingeflochten und eigentlich konnte nichts mehr schief gehen...